Hinweis
Bewegen Sie die Maus über das Bild, um sehen zu können, wie das Motiv aus dem selben Blickwinkel heute aussieht bzw. zum Zeitpunkt des Bildvergleichs ab 2013 aussah.
Alte Synagoge
Hasenberg / Blick vom Brühlschen Garten
Bauzeit: 1838 - 1840
Architekt: Gottfried Semper (29.11.1803 - 15.5.1879)
Zerstört: 9./10.11.1938
Im April 1838 wurde der an der Kunstakademie Dresden lehrende, für
seine liberale politische Haltung bekannte Architekt Gottfried Semper
mit der Planung der Synagoge beauftragt.
Semper übernahm für ein bescheidenes Honorar von 500 Talern sowohl die
Planung als auch die künstlerische Bauaufsicht.
Der von Semper entworfene neoromanische Bau war als erste moderne Synagoge innen einheitlich im maurischen Stil gestaltet und diente als Modell für zahlreiche weitere Synagogenbauten. Die Synagoge bot mit 300 Sitzplätzen für Männer und 200 für Frauen insgesamt 1000 Personen Platz und war zur Zeit ihrer Fertigstellung die größte Synagoge in Deutschland.
Die Finanzierung des 30.204 Taler teuren Baus
gestaltete sich schwierig, da es unter den gut 600 Dresdner Juden nur
wenige finanzkräftige Geldgeber gab. Mit der Ausgabe von Aktien und dem
Verkauf von Sitzplätzen der zukünftigen Synagoge und Abstrichen an der
Planung konnte der Bau nach zwei Jahren fertiggestellt und am 8. Mai 1840 eingeweiht werden.
In den frühen 1870er Jahren wurde die Synagoge renoviert und die aus Kostengründen in Holz erstellten Bauteile, wie Kuppel, Bögen der Empore und Säulen wie von Semper ursprünglich geplant nun in Stein ausgeführt. Auf der oberen Westempore wurde eine Orgel installiert.
In der sogenannten Kristallnacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde die Synagoge von Angehörigen der SA niedergebrannt. Die herbeigerufene Feuerwehr verhinderte lediglich das Übergreifen des Feuers auf Nachbargebäude. Die ausgebrannte Ruine wurde noch im selben Jahr gesprengt und die Kosten der Trümmerbeseitigung der jüdischen Gemeinde auferlegt. Ein Teil der Steine wurde für den Straßenbau verwendet.Später wurden einzelne aufgefundene Steine in die Umgebungsmauer der neuen Synagoge eingebaut.
Einer der beiden Davidsterne aus den Türmen der Synagoge, der vom Dresdner Feuerwehrmann Alfred Neugebauer gerettet und versteckt worden war wurde restauriert und 1988 auf der Kuppel der Synagoge Fiedlerstraße 3 angebracht und schließlich in den Eingangsbereich der Neuen Synagoge integriert.
Quelle: Wikipedia
Künstlerpostkarte: Verlag Schneider & Co., Altenburg ca. 1920, Maler: Hermann Wunderlich (1839 - 1915)